Folkrocker starb an Überdosis
Sein Leben war nicht einfach. Im Alter von 18 Jahren krachte Vic Chesnutt unter Alkoholeinfluss mit seinem Wagen an einen Baum. Er überlebte, aber war fortan von der Hüfte an gelähmt. Die Musik rettete ihn und wurde zu seinem wichtigsten Ventil. Am ersten Weihnachtstag endete das Leben dieses außergewöhnlichen Songschreibers im Alter von nur 45 Jahren. Chesnutt hatte eine Überdosis Beruhigungstabletten genommen, war ins Koma gefallen und später in einem Krankenhaus in Athens/Georgia gestorben.
Als Grund für seinen Suizid vermuten Freunde und Kollegen die horrenden Krankenhausrechnungen in Höhe von 70.000 Dollar, die Chesnutt nicht bezahlen konnte. Ein Krankenhaus hatte ihn auf Zahlung dieser Summe verklagt. Eine Krankenversicherung könne er sich nicht leisten, hatte der Indie-Musiker erst kürzlich in einem Interview gesagt.
Auf der Internet-Seite seines Labels Constellation Records würdigen Kollegen diesen kleinen Mann, der so unter die Haut gehende Lieder schreiben konnte, der einen abgründigen Humor besaß und weiterhin ein großes Faible für verschiedene Rauschmittel. Michael Stipe, Sänger von R.E.M. und der Entdecker von Chesnutt, erinnert an die außerordentliche Energie und die engelsgleiche Stimme dieses Künstlers, der vor zwanzig Jahren mit Stipes Hilfe sein erstes Album veröffentlicht hat. Patti Smith schreibt: “1991 bin ich auf der Suche nach Gott nach Athens/Georgia gekommen. Gefunden habe ich Vic Chestnutt. Nachdem ich seine Musik gehört habe, hat sich meine Auffassung über das Songschreiben total verändert. Ich werde ewig in seiner Schuld stehen.”
sehr schön, heinrich! bin gespannt, was daraus wird! Das neue Jahr wird deines!